1. Deutsche Nordpol-Expedition 1966

Grußkarte 1966

Bild: Offizielle Expeditions-Grußkarte mit den Unterschriften der Teilnehmer.

Die Teilnehmer:
Herrligkoffer (Leiter), Michl Anderl, Inge Rost, Günter Schnaidt, Konny Lindner, Pit Schubert, Gebhard Plangger, Sepp Anzenberger, Günter Schweiger und Edelwald Hüttl.

Die Expedition:
Ursprünglich soll während der Expedition der Nordpol angegangen werden. 1966 und 1967 sollen die Unternehmen Peary-Land Stützpunkte für die eigentliche Nordpol-Expedition 1968 schaffen, Ausrüstung testen usw. Allerdings ist die Expedition in ihrer Anfangsphase vom Pech verfolgt: wirtschaftliche Probleme verhindern es, dass die Mannschaft Benzin für zwei Flüge von Mestersvig gen Norden einkaufen kann. Auch Herrligkoffers Gesuch beim dänischen Staatsminister bringt nichts, so dass ein Weiterflug zum "Lager Nord" am 82. Breitengrad nicht möglich ist. Insofern liefert der auf vielen Grußkarten (Edelwald Hüttel nennt in Herrligkoffers Buch "Bergsteiger erzählen" die Zahl 10.000) vorhandene Stempel "Stützpunkt Bronlundsfjord" eine Fehlinformation - diese Lage wurde nie erreicht.
Nachdem bereits eine Gruppe Richtung Staunings-Alpen an der Ostküste Grönlands vorgereist ist, reist der Rest der Mannschaft am 31. Juli ab München nach. In Reykjavik der nächste Rückschlag: Privatgepäck fehlt und in Hamburg ist der gesamte Proviant bei der Verladung vergessen worden - 28 Kartons fehlen! So muss die Mannschaft in Island teuer und umständlich nachkaufen.

Am 2. August erfolgt der Weiterflug nach Mestersvig. Von dort ging es am 8. August per Schlauch- und Motorboot weiter in die 100 km weit entfernten Staunings-Alpen. Die Tragearbeiten zum Hochlager auf dem Roslin-Gletscher konnten zum Glück zeitlich erheblich abgekürzt werden, da vor Tagen bereits ein Teil der Lasten vom Flugzeug abgeworfen werden konnten. In 1840 m Höhe kann schließlich das Hauptlager eingerichtet werden. Auch Herrligkoffer gelingen hier schöne Bergtouren, so z.B. mit Michl Anderl, Anzenberger und Plangger am 14. August die Erstbesteigung der "Münchener Tinde" (2650 m). In den kommenden zwei Wochen gelingen in verschiedenen Teams insgesamt die Erstbesteigung von 34 Gipfeln und die Zweitbesteigung von zwei weiteren Gipfeln. Pit Schubert erstellt eine Kammverlaufsskizze der Gegend.

Ende August ist das Hauptlager geräumt und die Mannschaft wieder auf dem Rückweg.

Übrigens:
Inhaltliche Quelle war hier Herrligkoffers Buch "Mein Weg in den Himalaya". Ein ausführlicher guter Report findet sich u.a. auch im Berge der Welt-Band 16.

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