Herrligkoffer-Expedition zum Broad Peak 1954

Broad Peak

Bild: Unterschriften der Mannschaft bei einem Treffen im Münchner Löwenbräukeller.

Die Teilnehmer:
Karl Maria Herrligkoffer (Leiter),
Albert Bitterling (stellvetr. Exp.-Leiter), Hermann Köllensperger, Kuno Rainer, Michl Anderl, Joachim Fischer (Exp.-Arzt), Günter Hauser, Wilhelm Kick, Gerhard Klammet, Sepp Maag, Rudl Marek, Toni Messner, Kuno Rainer und Ernst Senn. Als Verbindungsoffizier ist Captain Aleem mit am Berg.

Die Expedition:
Ein Jahr nach seinem Erfolg am Nanga Parbat, als Hermann Buhl den Gipfel in einem unglaublichen Kraftakt erreichen konnte, widmete sich Herrligkoffer dem noch unerstiegenen Broad Peak im Karakorum. Zu diesem Zeitpunkt war bis auf den K2, an dem Italiener einige Monate zuvor erfolgreich waren, noch keiner der Karakorum-Achttausender (K2, Hidden Peak, Gasherbrum II und Broad Peak) bestiegen. Auch Herrligkoffer wollte zuerst den K2 angehen, doch erhielten die Italiener unter Ardito Desio als Erste die Einreiseerlaubnis. Buhl war nach den Streitereien nach der Nanga Parbat-Expedition 1953 nicht eingeladen.

Herrligkoffer ging den Berg mit seiner Mannschaft im Herbst an. Am 22. Oktober stand das Hauptlager auf dem berühmten Concordia-Platz. Herrligkoffer wollte den Berg über dessen Südseite und schließlich über den Westsporn angehen, die zwar mitunter gefährliche Passagen bietet, aber für den Expeditionsleiter die beste Anstiegsroute darstellte. Anfang November erreichte auch Herrligkoffer selbst, der ja selbst kein Höhenbergsteiger ist, das Lager III auf 6300 m Höhe. Am 6. November machte sich der Jet-Stream bemerkbar, der Wetterbericht kündigte für die bevorstehenden Tage Schlechtwetter an. Herrligkoffer musste nun schnell handeln, sollte der Gipfel noch erreicht werden können. Doch die Stürme zwangen die erste Gipfelmannschaft, Günter Hauser und Kuno Rainer, zum Rückzug, bei dem es dann auch entgültig blieb. Nach Herrligkoffers Bericht wurde eine Höhe von über 7000 m erreicht ("Mein Weg in den Himalaya", Seite 165). Das Buch von Richard Sale spricht allerdings in seiner deutschen Übersetzung von nur etwa 6950 m ("Broad Peak 8047 m", Seite 34). Diese maximale Höhe wurde aber Tage zuvor bereits von Michl Anderl und Ernst Senn erreicht.

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