Die Geschichte des Everest bis 1952:
1921
Erste
britische Erkundungsexpedition unter der Leitung von C.K. Howard-Bury. Mallory
und Bullock finden nach wochenlanger Suche den Zugang zum Rongbuk-Gletscher
und zum Nordsattel.
1922
Zweite britische
Expedition, die Leitung hat General Ch. G. Bruce. Ohne Sauerstoff-Hilfe werden
durch Mallory, Norton und Somervell bereits 8225 m erreicht, mit Flaschensauerstoff
durch Finch und Bruce sogar 8326 m. Es ist die erstmalige Überschreitung
der 8000-Meter-Grenze. Tragischer Tiefpunkt der Expedition: eine Lawine tötet
sieben Sherpas, was die erste große Katastrophe an den Achttausendern
bedeutet.
der junge George Mallory, Star der Expeditionen von 1921, 1922 und 1924. Geimfreies Werk.
1924
Dritte britische Expedition, unter der Leitung
von E.F. Norton. Er selbst erreicht am 4. Juni 8572 Meter, Somervell erreicht
8540 Meter. Mallory und Irvine bleiben bei ihrem Gipfelversuch am 8. Juni verschollen.
Zuletzt von Odell gesichtet dürften sie ungefähr 8530 Meter erreicht
haben. Erst 75 Jahre später wird Mallorys
Leiche an der Nordflanke entdeckt. Die Antwort auf die Frage, ob Mallory
und Irvine den Gipfel erreicht haben, hängt davon ab, ob Mallory und Irvine
den Second
Step überklettern konnten. Allerdings ist diese Steilstufe erst 1985 vom Katalanen Oscar Cadiach
zum ersten Mal frei geklettert und mit V+ (nach UIAA) bewertet worden. Siehe hierzu auch wikipedia.
"Ein
letztes Mal gehen wir den Rongbuk-Gletscher hinauf, und diesmal heißt
es Sieg oder entgültige Niederlage."
(George Leigh Mallory)
1933
Die Expedition unter H. Ruttledge findet am Nordostgrat auf
etwa 8450 Metern den Eispickel Andrew Irvins. F.S. Smythe erreicht
am 1. Juni eine maximale Höhe von knapp 8600 Metern. Bereits im April des
Jahres überfliegt ein US-Doppeldecker erstmalig die Gipfelregion und kann
reiche Bildausbeute liefern.
1934
Maurice Wilson versucht einen Alleingang an der Nordflanke.
Er stirbt unter dem Nordsattel an Erschöpfung. Sein ursprünglicher,
äußerst kühner Plan sah vor, mit einem Flugzeug in Gipfelnähe
eine Bruchlandung zu versuchen und von dort sozusagen den Gipfel zu "überrennen".
Buchcover von Peter Meier-Hüsings Buch "Wo die Schneelöwen tanzen", dass sich mit Maurice Wilson beschäftigt.
1938
Nach weiteren
erfolglosen Versuchen kommt die siebte britische Expedition bis auf 8300 Meter.
1947
Versuch
eines Alleingangs durch den Kanadier E. Denman. Er kommt ohne Genehmigung an
den Berg und erreicht fast den Nordsattel. Begleitet wird er von den Sherpas
Ang Dawa und dem später Berühmtheit erlangenden Tensing Norgay.
1949/50
Politische Veränderungen
bringen den Everest-Aspiranten neue Möglichkeiten: 1949 öffnet Nepal
seine Grenzen für Ausländer. Ein Jahr später kommt es zur Besetzung
Tibets durch die Chinesen, wodurch Expeditionen an die Nordseite unmöglich
werden. Eine erste Erkundungsexpedition (amerikanisch-britisch) erreicht den
Fuß des Khumbu-Eisfalls.
1951
Eine weitere britische Expedition, geleitet von E. Shipton,
erkennt nach der Öffnung Nepals
für ausländische Bergsteiger die mögliche Route zum South Col.
Erste Begehung des Khumbu-Eisfalls bis zur Schwelle des Western Cwm. An der
Nordseite kommt es zu einem nicht genehmigten Versuch des Dänen Klavs-Becker
Larsen. Er erreicht den Nordsattel, muss jedoch abbrechen, da sich die Sherpas
weigern, höher zu steigen.
1952
Eine Schweizer Expedition bekommt die erste Chance auf eine
Besteigung von nepalesischer Seite her. Im Nachmonsun folgt eine zweite schweizerische
Expedition. Erstere erreicht am 28. Mai eine Höhe von 8595 Metern (Raymond
Lambert und Tensing Norgay), die zweite Expedition erreicht 8100 Meter und erschließt
die heute übliche Route über die Lhotse-Flanke zum Südsattel.