Gerhard Schmatz (1929- 2005)

Gerhard Schmatz

Bild: Gerhard Schmatz - Bergsteiger, Abenteurer und ... Notar.
Vielen Dank für die freundliche Überlassung des Bildes.

Schmatz´ Vater war Lehrer, seine Mutter Hausfrau. Nach den schweren Kriegsjahren des 2. Weltkrieges, der Vater starb in Gefangenschaft, mussten sich Mutter und Sohn mit harter Arbeit durchschlagen, um das Nötigste zum Leben zu haben und dem jungen Gerhard sogar das Abitur zu ermöglichen. 1949 macht Schmatz das Abi und beginnt in Erlangen ein Jurastudium, das nur durch günstige Umstände finanziert werden kann. Nach zwei sehr guten Staatsexamina wird Schmatz in den bayerischen Notardienst übernommen. Erst jetzt war sowohl zeitlich als auch finanziell der Zeitpunkt gekommen, über Hobbys nachzudenken.

Von 1962 bis 1994 floriert Schmatz´ Notarkanzlei in Neu-Ulm, die er mit einem Partner betrieb. 1994 lässt er sich pensionieren und wird ich in den Gemeinderat der Stadt Ulm gewählt. Als Stadtrat der FWG-Rathausfraktion ist er seit fast 10 Jahren im Ehrenamt tätig.

Website: www.schmatz-online.com

Gipfelbuch:

1965 Popocatepetl (5452m) am 10. Oktober.
1969 Chimborazo (6310m) am 14. November
Illiniza (Sud) (5315m) am 19. November
1970 Pico de Orizaba (5700m) am 21. November
Ixtaccihuatl (5286m) am 28. November
1971 Afghanistan: Noshaq (7495m) am 6. August. Höchster Berg des Landes und Schmatz´ erster Siebentausender.
1972 Kilimandscharo: am 5. Februar 1972 waren Frau Hannelore, Sigi Hupfauer und G. Schmatz auf dem Gipfel, nachdem am Tag zuvor der Mawensi (55270m) bestiegen worden war. Am 11. Februar folgt mit dem Mt. Kenya (5199m) ein weiterer Fünftausender Afrikas.
1973 Manaslu: bei der ersten von Schmatz organisierten und geleiteten 8.000er Expedition waren Sigi Hupfauer, der Sherpa Urkien und G. Schmatz am 22. April am Gipfel. Es war damals der höchste, je von Deutschen erreichte Punkt. Für jeden Gipfelsieger war es der erste 8.000er. Insgesamt gesehen ist die vierte Besteigung des Manaslu gelungen.
1974 Aconcagua: am 22. Januar 1974 standen seine Frau Hannelore, Sigi Hupfauer und G. Schmatz auf demGipfel.
Huayna Potosi (6094m) am 31. Januar.
Kirgistan: Rasdelnaya (6148m) am 19. Juli und Pik Lenin (7134m) am 31. Juli.
1975 Mt. Kosciusko / Australien: am 2. Januar 1974 waren seine Frau Hannelore und G. Schmatz am Gipfel.
Irg Zom (6778m, Pakistan) am 20. Juli
Tirich Mir (7708m) am 27. Juli
1976 Pik Kommunismus (Pik Ismail Samani) (7495m) am 26. Juli
1977 Lhotse: G. Schmatz leitet die Expedition, der am 8. Mai 1977 nach 21 Jahren die zweite Besteigung des Lhotse gelingt. Im weiteren Verlauf der Expedition hat Michel Dacher als erster Mensch einen über 8.500 m hohen Berg ohne künstlichen Sauerstoff bestiegen. Am 11. Mai stürzte Max Lutz nach Erreichen des Gipfels tödlich über die Nordwand ab. Wegen des tragischen Unfalls hat Schmatz, ohne selbst den Gipfel erreicht zu haben, die Expedition sofort abgebrochen.
In Guatemala Besteigung des Tajumulco (4210m) am 22. November.
1978 Mount Mc Kinley: geleitet hat die Expedition der Amerikaner Ray Genet. Am 27. Mai 1978 freuten sich Frau Hannelore, die Freunde Rudl Fürst, Günter Kämpfe und G. Schmatz über die erfolgreiche Besteigung.
1979 Mount Everest: Bei einer von Schmatz organisierten und geleiteten Expedition ist am 1. und 2. Oktober 1979 allen 8 Teilnehmern die Besteigung gelungen. Schmatz selber erreicht am 1. Oktober den Gipfel. Im Abstieg vom Gipfel kamen nach einem Biwak in ca. 8.500 m Frau Hannelore und der Amerikaner Ray Genet am 3. Oktober ums Leben.
1980 Alpamayo (5947m) am 28. Mai
Huascaran (6768m) am 6. Juni
1981 Besteigung des Amnye Machen (6282m) in China am 10. Juni
1983 Shisha Pangma: fast alle Teilnehmer beendeten die Expedition, die unter der Leitung von Sigi Hupfauer stand, vorzeitig, meist mit ernsthaften Erfrierungen. Zwei Kameraden brachten den schwer erkrankten Schweizer Fritz Luchsinger, dem 1956 die Erstbesteigung des Lhotse gelungen war, in einer aufopfernden Hilfsaktion vom letzten Lager auf etwa 7.000 m hinunter, wo er leider verstarb. Am 29. April 1983 gelang Schmatz allein der Aufstieg auf den Zentralgipfel. Sein dritter 8000er.
1984 Elbrus: Peter Vogler und Schmatz bestiegen den Berg am 9. Mai und 13. Mai. Bei der zweiten Besteigung hatten sie vorher den Ostgipfel (5.633 m) mit Skiern traversiert.
Besteigung des Minya Konka (7556m) in China am 6. Oktober.
1985 Nanga Parbat: die vom Schweizer Stefan Wörner geleitete Expedition, der u.a. Sigi Hupfauer und G. Schmatz angehörten, wollte den Nanga Parbat über die Diamirflanke besteigen. Der Aufstieg gelingt bis zum Rand der Bazhinmulde auf 7100 m, muss dann aber nach zwei Wochen Schlechtwetter und extremen Neuschneefällen abgebrochen werden.
1986 Hidden Peak: am 18. August erreichten G. Schmatz und drei Kameraden den Gipfel. Der Abstieg verlief dramatisch. Kurz nach dem Gipfelerfolg band sich der Expeditionsarzt, der Schweizer Andy Bührer, aus dem Bergseil und stürzte wenige Minuten danach lautlos über eine mehrere hundert Meter hohe Eiswand. Er bleibt verschollen. Expeditionsleiter war Manfred Lorenz, da Stefan Wörner aus persönlichen Gründen nicht mitreisen konnte.
Mt. Vinson: mit Freund Stefan Wörner besteigt Schmatz am 2. Dezember 1986 den höchsten Berg der Antarktis.
Am 11. Dezember besteigt Schmatz dann noch den höchsten Berg Chiles, den Ojos del Salado (6893m)
1987 29. Oktober: Umseglung des Kap Hoorn.
In Chile Besteigung des Dientes de Navarino (1132m) am 12. November und auf Feuerland des Monte Olivia (1561m) am 15. November
1988 Cho Oyu: die von Schmatz geleitete Expedition bestand nur aus vier Mann. Im Alpinstil ersteigen Hans Engl und Schmatz am 10. Mai 1988 den Gipfel. Die beiden anderen Teilnehmer, Stefan Wörner und Heinz Zembsch, sind wegen der extremen Kälte umgekehrt. Am 11. Mai hat Stefan beim zweiten Versuch den Gipfel erreicht. Am 12. Mai starb er in seinem Zelt, vermutlich an den Folgen eines Hirnödems.
In Grönland Besteigung des Gunnbjörns Fjeld (3700m) am 1. August.
1989 In Bolivien Besteigung des Sajama (6542m) am 2. Oktober; des Illimani (6462m) am 8. Oktober; des Condoriri (5600m) am 14. Oktober und des Alpamayo Chico (5400m) am 16. Oktober.
1990 Reise nach Baffin Island, dort Besteigungen von Tete Blanche (2146m) und Mt. Odin (2147m) am 16. bzw. 20. Juli.
1991 Südgeorgien: Mt. Normann (1238m) am 29. Januar
Reunion: Piton des Neiges (3069m) am 6. Oktober
1992 Im Ruwenzori Massiv besteigt Schmatz am Neujahrstag den Mt. Speke-Vittoria Emanuele (4890m), am 3. Januar den Mt. Stanley-Point Margheri (5109m) und am 4. Januar den Mt. Baker-Mt. Edward (4842m).
Neuguinea: Carstensz Pyramide (4897m) am 23. Februar
Sumatra: Mt. Kerinci (3805m) am 10. Juni
Borneo: Mt. Kinabalu (41091m) am 15. Juni
Japan: Fujiyama (3776m) am 23. August
Madagaskar: Maromokotro (2876m) am 20. September
1993 In Bolivien Besteigung des Huayna Potosi (6094m) am 26. Juni
1995 Südgeorgien: Mt. Paget (2934m) am 26. Januar
Großbritannien: Ben Nevis (1344m) am 1. Mai
Java: Gunung Semeru (3676m) am 5. August
Bali: Gunung Agung (3142m) am 11. August
Lombok: Gunung Rinjani (3726m) am 15. August
USA: Half Dome (2695m) am 31. August und Mt. Whitney (4418m) am 3. September
1996 Auf Neuseeland Besteigung des Ruapehu (2797m) am 7. Januar und des Mt. Cook (3764m) am 15. Januar.
Ellesmere Island: Mt. Barbeau (2870m) am 25. April
1998 Kuba: Pico Turquino (1972m) am 14. Januar
Den Nordpol am 14. Januar auf Skiern erreicht.
Russland / Kamtschatka: Klyutschevskaja Sopka (4850m) am3. September.
1999 Antarktis / Halbinsel: Mt. Scott (882m) am 29. Januar
2000

2. Umseglung des Kap Hoorns am 21. März.
Chile / Isla Wollaston: Mt. Hyde (673m) am 25. März
Im Mai / Juni Grönland-Durchquerung auf Skiern.
Sulawesi / Celebes: Rante Mario (3455m) am 25. August

2001 Victoria Island: Shaler Mountains (655m) am 10. April
Dominikanische Republik: Pico Duarte (3069m) am 26. Mai
Am 21. Dezember dritte Umsegling des Kap Hoorns.
2002 Teneriffa: Pico de Teide (3718m) am 25. Januar
Philippinen / Luzon: Mt. Pulag (2922m) am 30. März
Neufundland: Lewis Hill (815m) am 12. August
 

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