Fritz Wiessner (1900 - 1988)

Fritz Wiessner

Bild: Fritz Wiessner. (c) Sächsischer Bergsteigerbund
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Der gebürtige Sachse Fritz Wiessner wandert 1929 während der Weltwirtschaftskrise von seiner Heimatstadt Dresden in die USA aus. Seit seiner Jugend zählt er im Elbsandsteingebirge an der Grenze zu Nordböhmen zu den besten Freikletterern. Wiessner ist auch in den Alpen an einigen schwierigen Unternehmungen beteiligt. Im Staat New York erzeugt er ab 1930 drogistische Produkte - unter anderem auch Skiwachse, die er der amerikanischen Armee verkauft und die seine spätere finanzielle Unabhängigkeit mit begründen. Im Staat New York ist Wiessner an der Erschließung neuer Felskletter-Gebiete beteiligt, die bis heute beliebt sind. Highlights im Mittleren Westen und an der Pazifikküste: Erstbesteigungen von Mount Waddington (1936) sowie Devils Tower (1937) "by fair means". Für die jungen Amerikaner war Wiessner eine Respektperson, deren Rat und Urteilskraft gefragt war. In der UIAA setzt sich Wiessner für eine neue Schwierigkeitsbewertung unter strikter Trennung von freier und künstlicher Kletterei ebenso ein wie für die Einführung des siebten Schwierigkeitsgrades.

Gipfelbuch (Auszüge):

1915 Erstbegehungen im Elbsandsteingebirge.
1919 Touren in den Allgäuer und Lechtaler Alpen sowie im Verwall
1920 Kaisergebirge: Totenkirchl Westwand, 2. Begehung
Mont Blanc-Gruppe: Dent du Geant führerlos
Brenta: u.a. Crozzon di Brenta N-Grat und Guglia di Brenta
1923 Watzmann Ostwand, 2. Solobegehung
Kaisergebirge: u.a. Fleischbank, Dülferriß - 5. Begehung
1924 Kaisergebirge: Predigtstuhl "Schüle/Diem", 3. Begehung
Wetterstein: Gratüberschreitung Alpspitze - Zugspitze; Schüsselkarspitze: 12. Begehung der Südwand
1925 Kaisergebirge: Fleischbank Südostwand, 1. Begehung
Geislerspitzen: Furchetta Nordwand, 1. Begehung am 1. August gemeinsam mit Emil Solleder
1927 Cima Canali Westwand, 1. Begehung
Pala di San Martino Ostwand, 1. Begehung
Erstbegehungen in der Pala, u.a. Westwand
1928 Mont Blanc-Gruppe: 13. führerlose Begehung des Peutereygrates
Sasso d´Ortega Nordwesgrat, 1. Begehung mit H. Kees
1932 "Deutsch-Amerikanische Himalaya Expedition" zum Nanga Parbat, bis knapp 7000 m, in diesem Rahmen zweite Begehung des Chongra Peaks (6390m)
1935 Entdeckung der Shawangunks als Klettergebiet
1936 Kanada: Mt. Waddington, 1. Besteigung
Wyoming: Grand Teton, 2. Begehung des Nordgrates
New Hampshire: Cannon Cliff "Wiessnerpfeiler", 1. Begehung
1937 Wyoming: Devils Tower, 1. Begehung "by fair means"
1938 Kanada: Mt. Athabasca, Mt. Robson u.a.
1939 Leiter der 2. amerikanischen K2-Expedition, erreichte Höhe, gemeinsam mit Pasang Dawa Lama: 8385 m!!! Die sensationelle Leistung wird von einem Fiasko überschattet: beim Abstieg verlieren drei Sherpas und Dudley Wolfe ihr Leben.
bis ´45 Bergtouren im Nordosten der USA
nach ´45 Berg- und Schitouren in den kanadischen Rocky Mountains (Castle Peak, Hayden Peak), in Kalifornien (Mt. Shasta) und in WYoming (Tetons).
Wiessner besteigt alle ihm noch fehlenden 4.000er der Alpen (bis 1960).
Berg- und Felstouren in den USA, Mexiko, England, Frankreich, Italien, Deutschland, Südafrika und Kanada (Yukon Centennial Expedition)
ab ´64 jährlicher Besuch der sächsischen Schweiz. Wiessner klettert bis in die achtziger Jahre bis Schwierigkeitsgrad VII (Sächs. Skala, entspricht etwa oberer V. bis VI. Grad nach UIAA)
1967 Kanada: Yukon-Centennial-Expedition, Erstbesteigung von zwei Dreitausendern.
1968 Mexiko: Besteigung von Popocatepetl (5452m) und Orizaba (5700m).
1986 Shawangunks: High Exposure (5.6, etwa V- nach UIAA) und "The Wind Ridge" im Eldorado Canyon (5.5, etwa IV nach UIAA).

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