meine persönliche Kurz-Bewertung der Tour
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1993 war ich mit meiner damaligen Freundin in Südtirol im Urlaub. Wir hatten uns am Plosestock oberhalb von Brixen auf etwa 2000 Meter eine kleine Hütte gemietet und brachen also von dort auch zu unserer Tour auf. Üblicherweise fährt man mit dem PKW bis zum Würzjoch und hat es dann etwas kürzer als wir es hatten. Der Peitlerkofel war unser Traumziel, so dass wir uns dieses Ziel bis zuletzt aufgespart hatten. Doch das Wetter wollte diesen Sommer nicht so recht, es regnete ständig und so mussten wir schließlich, kurz vor Urlaubsende, einen mäßigen Tag nutzen, wollten wir noch auf den Gipfel.
Blick vom Würzjoch auf den Peitler, an einem späteren Tag.
Um 8:25 Uhr starten wir an unserem "Kartäuschen" und auf bereits bekanntem Weg geht es zunächst zur Schatzerhütte und weiter bis kurz vor die Enzianhütte, wo wir rechts in den Wald einbiegen. Auf dem weiteren Weg zur nahen Halslalpe müssen wir sicherheitshalber grimmig drein schauenden Ochsen ausweichen, gelangen dann aber doch zur Halslalpe. Ab hier geht es zunächst auf der Straße in Richtung Würzjoch weiter, während wir immer wieder besorgte Blicke zum Himmel werfen.
Während des Aufstiegs zur Peitlerscharte.
Gegen 9:45 Uhr biegen wir abermals rechts in den Wald ein und können
den eigentlichen Aufstieg zum Peitler beginnen. Bis zur Peitlerscharte werden
wir uns auf dem Dolomitenhöhenweg Nr. 2 bewegen.
Leicht ansteigend überqueren wir häufig kleine Bachläufe und
nähern uns unserem Traumberg. Schließlich sehen wir die Peitlerscharte
gerade über uns und steigen nun steiler direkt auf die Scharte zu. Allerdings
fühlen wir uns beide fit und haben mit dem Aufstieg keinerlei konditionelle
Probleme.
Das letzte Stück zieht sich dann doch noch ein wenig, da wir nun auch
nach einer Rast verlangen, haben wir doch bislang keine Pause gemacht. Um
11 Uhr haben wir die 2357 m hoch gelegene Peitlerscharte erreicht und können
einen schönen Nahblick auf den Sellastock genießen.
Nach 20-minütiger Rast, in der wir uns mit Gatorade und Löffelbiscuitts stärken (jaja, wir waren noch jung...), nehmen wir das letzte Stück des Aufstiegs in Angriff. In Serpentinen steigen wir recht mühelos höher und erreichen schließlich eine Höhe, in der wegen der letzten Schlechtwettertage noch ziemlich viel Schnee liegengeblieben ist. Eine willkommene Abkühlung für das Gesicht. Dann kommt die "Schlüsselstelle" des Aufstiegs: das allerletzte Stück zum Gipfel führt durch leichtes Klettergelände im I. Grad, wobei Drahtseile den Weg durch den steilen Fels weisen. Nur eine Stelle verlangt erhöhten Kraftaufwand. Zum Schluss wird es wieder flacher und um 12:45 Uhr stehen wir neben dem Gipfelkreuz des Peitlerkofel, 2875 m hoch!
Glücklich auf dem Gipfel des Peitlerkofel.
bescheidenes Gipfelpanorama in Richtung Geislerspitzen.
Glücklich schauen wir in die Runde. Der Ausblick ist zwar bescheiden, doch schön ist es allemal. Außer den obligatorischen Gipfelbildern und dem Eintrag ins Gipfelbuch picknicken wir und schauen immer wieder in die Runde. Leider wird die Sicht zusehends schlechter und bald fegen uns Schneeflocken um die Ohren. Um 13:40 Uhr brechen wir wieder auf und suchen im dichten Nebel nach den Drahtseilen. Der Abstieg durch die Kletterpassage erweist sich nicht als Schwierigkeit, nur an der "Schlüsselstelle" lassen wir uns einige Momente Zeit. Schließlich sind die Felsen feucht und die Sicht relativ schlecht.
Die erste - drahtseilversicherte - Abstiegspassage.
Hatte uns beim Aufstieg noch Hagel um die Ohren gepeitscht, ist es jetzt der
Schnee, der doch etwas stört. Auch der weitere Abstieg zur Scharte erweist
sich als einfach, und an der Scharte angekommen (kurz nach 15 Uhr) genießen
wir nochmals schöne Blicke, stärken uns und steigen dann talwärts.
Während des weiteren Abstiegs macht uns vor allem das beschissene Wetter
zu schaffen, immer wieder Regen. Allmählich werden auch die Füße
müde, so dass wir froh sind, als wir endlich die Straße erreichen.
Trotz der nahenden, dunklen Wolkenfront kehren wir noch in der Halslhütte
ein und stärken und mit Limo und Radler.
In der Hoffnung, unser Kartäuschen noch trockenen Fußes zu erreichen,
brechen wir zügigen Schrittes auf. Zwischen Enzian- und Schatzerhütte
bricht ein wahres Unwetter über uns herein, das uns Gewitter und jede
Menge Hagel bringt. Grauenhaft!!!
Völlig durchweicht und klatschnass sind wir um 18:05 Uhr wieder zurück. Und dennoch glücklich, dass uns der Peitlerkofel gelungen ist.
Dieser Tourenbericht ist auch (mit u.U. weniger Bildern) auf meiner hikr-Seite zu finden: www.hikr.org/tour/post82894.html
lohnende Weblinks zur Tour: tolles Gipfelpanorama: www.alpen-panoramen.de. Bilder vom Anstieg auf hikr.org.