erste europäische Everest-Expedition 1972

Grußkarte 1972

Bild: Grußkarte mit den Unterschriften.

Die Teilnehmer:
Karl-Maria Herrligkoffer (Leiter), Hamish McInnes, Doug Scott, Don Whillans, Felix Kuen, Adi Huber, Leo Breitenberger, Werner Haim, Peter Perner, Adi Sager, Horst Schneider, Adi Weißensteiner, Sepp Maag, Hans Berger, Peter Bednar, Mischa Saleki und Michl Anderl. Edelwald Hüttl ist Hauptlagerverwalter, Jürgen Gortner Kameramann, Alice von Hobe als wissenschaftliche Assistentin sowie Michael Fach, Udo Mehler und Joachim Zeitz als Wissenschaftler.

Die Expedition:
1972 istdie Südwestwand des Everest noch undurchstiegen und damit erklärtes Ziel der Expedition. Für die finanziellen Mittel konnte Herrligkoffer den damaligen Senotor Franz Burda gewinnen, der als begeisteter Bergsteiger die Schirmherrschaft übernahm.


Bild: Blick auf das Everest-Massiv, etwa von Namche Bazar aus. (c) ilkerender auf www.flickr.com

Am 16. März erreichte das Team Namche Bazar und konnte von dort einen ersten Blick auf den Everest genießen. Ende März stand das Basislager und kurz darauf, am 27. März (Quelle: Herrligkoffer "Mein Weg in den Himalaya", Seite 214, auf Seite 215 wird der Lagerbau auf den 31. März datiert), das Lager I (6000 m), nachdem Haim, Kuen und Breitenberger am 23. März erstmals den Khumbu-Eisfall in Angriff genommen hatten.

(Offensichtlich wurden während des Anmarsches von den Sherpas viele wichtige Expeditionsgüter wie Daunenkleidung und Rucksäcke entwendet, weswegen Herrligkoffer umgehend nach München zurückreiste, um für Ersatz zu sorgen. Nach drei Wochen war er wieder in Nepal.)

Herrligkoffer verurteilt das Verhalten von Don Whillans, der nach seinen Angaben unentwegt raucht und Alkohol genießt und sich wegen angeblicher Akklimatisierungs-Schwierigkeiten nicht an den Arbeiten im Eisbruch beteiligte.

Die Everest-Südwestwand mit der ungefähren Route. (c) twiga269 FREE TIBET auf www.flickr.com

Am 6. April konnte Kuen mit seinen Begleitern das Lager II auf 6600 m erstellen. Gegen Mitte April wurde Lager III (6900 m) errichtet und in den nächsten Wochen folgten Lager IV, Lager V (7800 m) und Lager VI (8200 m). Auch inmitten der Südwestwand kriselt es zwischen den Briten und Österreichern. Kuen und Huber erreichen an Pfingsten eine Höhe von 8350 m, während Sager und Schneider das Lager VI ausbauten. Am nächsten Tag sollte der Gipfelangriff folgen, nachdem Kuen und Huber eine gangbare Route Richtung Südgipfel ausmachen konnten. Doch die folgende Nacht wurde bitterkalt, es schneite und die Wand wurde lawinengefährlich. So waren die Bergsteiger gezwungen, abzusteigen, was schließlich das Ende der Expedition bedeutete.

nach oben! zurück zum Everest! zurück zur Biographie Herrligkoffers!

[Datenschutz]