Tomo Cesen
Der Slowene, 1959 geboren, begann mit 16 Jahren mit der Bergsteigerei. Nach vielen Touren in den Alpen und den Anden fährt er 1985 mit einer Expedition erstmals in den Himalaya...
Gipfelbuch
(Auszüge):
1985 | Nordwand des Yalung Kang (Westgipfel des Kangchenjunga). Cesen steigt mit künstlichem Sauerstoff und gemeinsam mit Seilpartner Borut Bergant gelingt die Durchsteigung und der Gipfel. Beim Abstieg stürzt Bergant tödlich ab und Cesen muss von 8300 Meter Höhe alleine und ohne Ausrüstung absteigen. | |
1986 | Cesen
besteigt den Broad
Peak im Alleingang und geht dann, obwohl die Expedition, der er sich
anschloss, auch ein Permit für den Gasherbrum II hat, zum K2.
Dort gelingt ihm, ohne überhaupt im Basislager großes Aufsehen
zu erregen, eine neue Route über den SSE-Sporn. Es war die Linie, die
bereits 1983
ein Team unter Doug
Scott versucht hatte. Der Brite scheiterte damals knapp unter der Schulter.
Cesen vollendet in wenigen Tagen den Aufstieg bis zur Schulter auf knapp
8000 Meter, die er am 4. August erreicht, und steigt dann wegen drohender
Wetterverschlechterung über den Abruzzigrat ab. Obwohl bereits 1983
der allergrößte Teil der Route geklettert war, nennt man die
Route heute dennoch "Cesen-Route". Im Winter durchsteigt er innerhalb einer Woche alle drei großen Alpennordwände im Alleingang. |
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1987 & 1988 | Cesen macht sich mit harten Touren in den Alpen für seine nächsten Expeditionen in den Himalaya fit. Dabei sind schwere Wintererstbegehungen, so z.B. "No Siesta" am Walkerpfeiler, die Direttissima am Roten Pfeiler des Brouillard und eine Neuroute in der Marmolada-Südwand. 1987 verbringt Cesen zudem zwei volle Monate damit, die Lhotse-Südwand zu studieren, die er dann 1990 in Angriff nimmt. | |
1989 | Im Frühjahr geht Cesen zum Jannu und will dort die Nordwand probieren. Es ist die schwierigste Wand, die in dieser Höhe bis dato versucht worden war. Am 27. April steigt er in die Wand ein und hat bereits am nächsten Tag um 15:30 Uhr den Gipfel erreicht. Über die etwas weniger anstrengende Japaner-Route steigt er ab. | |
1990 |
Motiviert
vom Erfolg des Vorjahres geht Cesen in diesem Jahr die Wand schlechthin
an: die Südwand des Lhotse.
Neben dem Verbindungsoffizier und einem Koch begleiten ihn sein Freund
Janni und sein Kameramann Tomaz Ravnihar. Aber: da es von dieser Besteigung nur wenig Bildmaterial gab, wurden rasch Zweifel an Cesens Behauptungen laut. Inzwischen ist die Besteigung nicht wirklich anerkannt. Elizabeth Hawley führt die Besteigung in ihrer Database als "umstritten", ohne Cesen´s Tour jedoch als nicht erfolgreich zu vermerken. Damit dürften die Russen, die noch im gleichen Jahr erfolgreich waren, die Erstdurchsteigung für sich beanspruchen. |
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