Hans-Peter Eisendle
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Bild: (c) by Hans-Peter Eisendle, vielen Dank für die Überlassung!
Geboren am 8.11.1956 in Sterzing / Südtirol. Seit 1980 Bergführer. Gehört zur absoluten Spitze der südtiroler Sportkletterer.
Website: www.mountainprofessionals-suedtirol.it
1982,
nach der Teilnahme an einer Messner-Expedition,
die
den ersten Versuch machte, einen Achtausender (Cho Oyu 8200 m) im Winter über
die gefährliche Südwand- Route zu besteigen, entschied er sich für
den Bergführerberuf als Haupttätigkeit. Wiederholung aller wichtigen
Dolomitenrouten (ca. 700), einiger Westalpentouren (unter anderem Peuterey-Grat
M.Blanc, M.Rosa O-Wand, Brenva M.Blanc), dazu 20 Erstbegehungen im Fels und
Eis der Alpen.
Bekannte
Beispiele:
"Fata Morgana" VII- / 2.Sellaturm
"Veitstanz" VI+ / Goldkappl-Südwand
"Shit Hubert" VI+ A2 / Piz Ciavazes
"Direkte Nordwand"/Hintere Weißspitze (Zillertaler) Eis 70°-
Fels IV+
Nach einer 1984 gescheiterten Dhaulagiri-Expedition (8167 m) konzentrierte sich
Hans-Peter Eisendle noch mehr auf das reine Felsklettern, einer Disziplin die
genau zu jener Zeit in enormer Aufbruchstimmung war. So gelangen ihm im Sportklettern
Routen bis zum 10. Schwierigkeitsgrad und im alpinen Abenteuerklettern (ohne
Bohrhaken!) Routen bis zum oberen 8. Grad. Als Höhepunkte im Sportklettern
sieht er die Erstbegehungen der Routen "Doping" (10./franz. 8b) im
Nikolaustal, "Menhir" (10./franz.8b) an den Meisulestürmen und
"Purzigogl" (10./8b) am Sprechenstein.
Im "on sight"-Stil (auf Anhieb ohne zu kennen)
bis zum 9. Grad:
"Gelbe Mauer" Glowacz-Albert (9-) Kleine Zinne
"Telefono Azzurro" Cinque Torri (9+)
alle in den Dolomiten, die seine bergsteigerische Heimat darstellen. Einige
Beispiele alpiner Fels-"high lights":
"Vogelfrei" (9-) westl. Meisulesturm
"Weg durch den Fisch" (8+) an der Marmolada-Südwand,
"il canto del Cigno"(8+) an der Piramide Armani,
"Hasse-Brandler" an der Großen Zinne (8+)
alle im Rotpunktstil und als Bergführer mit Gast. Dazu kommen noch viele
lange Dolomitenrouten im seilfreien Alleingang (free solo) und kürzere
bis zum 8. Schwierigkeitsgrad. Dass er diese Kletterlust auch zu Bergen im Ausland
mitnahm, zeigen Reisen zum El Capitan in Kalifornien (1986 Nose 11 Stunden Nonstop),
zum Fiz Roy und Poincenot in Patagonien (1989), in die Hohe Tatra in Polen (1999)
und in die Granitgebiete Schwedens und Norwegens (1995).
Als
Konditionstest und Intermezzo ohne alpinistische Bedeutung, gemeinsam mit Hans
Kammerlander: Ortler Nordwand und N-Wand Gr.Zinne (Comici) innerhalb
von 24 Stunden, Verbindungsstrecke zwischen diesen beiden berühmtesten
Wänden Südtirols mit Fahrrad (ca. 240 km). Ab und zu unternimmt er
als Bergführer mit Kleinstgruppen eine Bergfahrt nach Asien (Rundwanderungen
mit leichten Gipfelbesteigungen, keine "Expeditionen" im klassischen
Sinne ).
Sein jüngstes Interesse gilt auch den großen, einsamen kombinierten
Routen in Fels und Eis im Winter und natürlich den Skitouren, die ihn wie
ein roter Faden durch seine gesamte Bergsteigerlaufbahn (100-120 pro Winter)
begleiten. Im Jahr 2000 Reise zum Nanga Parbat, zu der er von Reinhold
Messner eingeladen wurde, wo Ihnen (ohne Gipfelbesteigung)
die 1. Begehung der abenteuerlichen Diama-Nordflanke gelang, Ausdruck seiner
Leidenschaft für das "altmodisch" klassische Bergsteigen "by
fair means", bei dem das Erleben der eigenen Exponiertheit weit vor dem
Leistungserlebnis steht.