Neunerköpfle 1862 m - Vogelhörnle 1880 m - Lochgehrenspitze 1995 m -

Sulzspitze 2084 m - Schochenspitze 2069 m:

meine persönliche Kurz-Bewertung der Tour

Donnerstag, der 18. Oktober 2012 Top

Endlich: kurz vor Ende des Urlaubs bekomme ich - während einer wunderschönen Herbstwoche - die Gelegenheit, meine Form einer Prüfung zu unterziehen. An sich wollte ich eine Tour am Schrecksee unternehmen, aber der Schneefall vor drei Tagen macht mich unsicher. Ich entscheide mich für eine Alternativtour, die auch weit oben auf meinem Wunschzettel steht: nachdem ich mit meiner Frau und meinen Kindern schon per Bergbahn das Gipfelpanorama am Neunerköpfle bestaunt hatte, wollte ich nun endlich mal zu Fuß hinauf und den Saalfelder Höhenweg mitsamt seinen Gipfeln abgehen. Der ursprüngliche Plan sah einst 9 Gipfel vor: Neunerköpfle - Vogelhörnle - Lochgehrenkopf - Lochgehrenspitze - Sulzspitze - Schochenspitze - Lachenspitze - Steinkarspitze - Rote Spitze. Der Lochgehrenkopf wurde nicht bestiegen, weil mir hier ein Irrtum bei der Gipfelbestimmung unterlief und der Gipfel im Übrigen nicht auf direkter Weglinie meiner Tour liegt , letztere drei Gipfel musste ich, das war schnell klar, aus konditionellen Gründen streichen: derzeit bin ich leider weit von meiner guten Form entfernt.

Kurz vor 7 Uhr mache ich mich also auf den Weg, will mit dem Auto von Hindelang zunächst bis Tannheim fahren. Beim Bäcker Kirchebäck an der Hindelanger Kirche hole ich mir Wegzehrung. Meinen "Gipfelschnaps", den "Kirchebäcks Kräuterschluck", habe ich mir bereits am Tag vorher organisiert. Ich bin die erste Kehre an der Jochstraße gefahren, da fällt mir ein, dass meine Bergstiefel noch auf dem Balkon ausdünsten, war ich doch am Vortag mit meinem Sohn auf dem Wertacher Hörnle. Gurt, dass einem das jetzt einfällt! Also rasch kehrt gemacht und zurück zur Wohnung - Stiefel vom Balkon geholt und wieder ab in den Wagen und los. Das war knapp!

Über die Jochstraße geht es rauf nach Oberjoch und an den Füßen des Kühgundrückens vorbei Richtung österreichische Grenze. Durch die Orte Schattwald und Zöblen geht´s nach Tannheim, wo ich an der Talstation der Neunerköpflebahn parke. Der Parkplatz kostet für den ganzen Tag 4 Euro - naja (wenn man die Bahn nutzt, bekommt man gegen Vorlage des Parkscheins 3 Euro retour). Um etwa 7:40 Uhr kann es losgehen.

Linkerhand der Bahn steige ich eine Asphaltpiste die erste Wiese hoch und bin überrascht, dass mich an der nächsten Wegekreuzung kein Wegweiser erwartet. Ich irre ein wenig hin und her und entscheide mich, nach einem Blick in die Wanderkarte (ich hatte eine Zumsteinkarte Nr. 7 "Tannheimer Tal" dabei), einem breiten Weg ostwärts, Richtung Haldensee, zu folgen. Dennoch: nirgendwo ein Wegweiser, wo das Neunerköpfle oder die Hubertushütte, die ich zuerst ansteuern möchte, ausgewiesen sind. Dafür schöne Blicke auf die morgendlich beschienenen Berge.

Nach einer Weile, es ist etwa 8 Uhr bin ich mir sicher, falsch zu gehen und verfluche schon die schlechte (nicht vorhandene) Ausschilderung, gehe zurück und entschließe mich, einen Landwirt zu fragen, der bereits draußen zugange ist. Der schickt mich in die entgegengesetzte Richtung, beschreibt mir, wie ich auf den richtigen Hauptweg komme. Es ist inzwischen 8:15 Uhr. Ich steige über eine Wiese hinauf zu einem südwärts führenden Weg, folge diesem wie beschrieben genau Richtung Süden (praktisch parallel zur weiter unten verlaufenden Straße zum Vilsalpsee) und steige dann einen kleinen Pfad linkerhand in den Wald ein. Schon nach kurzer Zeit sticht dieser in den breiten Fahrweg. Beim Blick auf die Karte fällt mir auf, dass ich in der Karte Materialseilbahn und 8er-Gondelbahn verwechselt habe. Na bravo - zu blöd, um eine Karte zu lesen. Und das hat mich nun locker eine gute halbe Stunde gekostet. Aber nun bin ich ja auf dem richtigen Weg, alles ist gut! :) Ich genieße die Blicke auf Rauhhorn und Geishorn und bemühe mich, auf dem breiten, flach ansteigenden Weg zügig voran zu kommen.

Interessant ist der Weg natürlich nicht und an sich wollte ich auch nicht diese Schotterpiste hochsteigen. Wer weiß, wie lange das dauert bei den weiten Serpentinen, die der Weg machen muss, um nicht allzu steil zu sein. Schließlich sollen hier sogar Autos fahren können. Nach einer halben Stunde habe ich eine Wegegabelung auf etwa 1300 m Höhe erreicht, ab der es noch 20 min. bis zur Hubertushütte sein sollen. Ich gehe auf Nummer "ganz sicher" und folge dem Fahrweg, der hier nun auch laut Wegweiser an der Usseralpe vorbei zum Neunerköpfle, meinen ersten Gipfel für heute, leiten soll. Ein kurzer Blick in die Karte: Usseralpe? Passt schon!

Ich bemühe mich, "Boden gut zu machen" und quere die Materialseilbahn zur Usseralpe, die ich dann um 9:20 Uhr erreiche. Die Alpe liegt auf 1665 m - 550 Höhenmeter in einer guten Stunde, geht doch.

schöne Morgenstimmung an der Talstation der Neunerköpfle-Bahn.
Noch ist hier nichts los...

Schöner Blick auf Geishorn (links), Rhonenspitze (rechts des Kreuzes) und Kühgundrücken.

die bereits geschlossene Usseralpe, rechts oben hinter der Hütte der Lochgehrenkopf (wie ich nun weiß)

Blick vom Neunerköpfle zum Vogelhörnle im Mittelgrund.
Hinten die Leilachspitze (2274 m).

 

Ich mache mich nach kurzem Foto- und Trinkstopp auf den weiteren Weg und sehe und höre alsbald die Neunerköpflebahn. Kann also nicht mehr weit bis zur Bergstation sein. Dann öffnet sich der Blick und ich stehe endlich in der Sonne. Noch ein kurzer, steiler Anstieg und ich sehe um 9:42 Uhr die Gundalpe (1764 m) vor mir. Da die Gundalpe bereits geöffnet hat, nutze ich die Gelegenheit, meine Trinkvorräte zu schonen und lasse mir ein Skiwasser schmecken. Nach fünfminütiger Pause nehme ich den letzten Abschnitt Richtung Neunerköpfle-Gipfel in Angriff und stehe Punkt 10 Uhr oben.

Ich mache nur kurz einige Fotos und mache mich dann sogleich wieder weiter: den breiten Hauptweg verfolgt man kurz hinab und dann direkt wieder bergauf. Die erste Weggabelung biege ich links ab und steige dann rechterhand über eine noch ganz leicht verschneite Wiese hinauf, bis mir - praktisch ganz oben - dichte Latschen den Zutritt zum zentralen Gipfelpunkt verwehren. Egal - das Vogelhörnle ist hiermit bestiegen, es ist etwa 10:10 Uhr. Ostseitig quere ich an den Latschen vorbei und sehe, dass ich auf der Südseite bequem zum Saalfelder Weg absteigen kann. Vorher mache ich aber meine erste "richtige" Pause, ich hab´ sie mir verdient. In trockenem Gras mache ich es mir gemütlich, zücke meinen "Kräuterschluck" und genieße die Ruhe abseits der "Wanderautobahn" Saalfelder Weg ebenso wie die herrliche Sicht auf die Sulzspitze.

Das sind die Momente, die so wertvoll für mich sind: man genießt die Ruhe, die Blicke und ich bin mit der Natur eins. Danke!

Blick vom Vogelhörnle zur Sulzspitze. Der Zacken rechts daneben ist die Lochgehrenspitze.

Blick vom Saalfelder Weg über einen unbenannten Latschenhügel hinweg zum Zacken der Lochgehrenspitze.

Die sanften Grashänge unterhalb der Lochgehrenspitze (links). Erst die letzten Meter steilen sich auf.

Rückblick von der Lochgehrenspitze zum Neunerköpfle (links hinten) und dem dicht bewachsenen Vogelhörnle rechts.

Inzwischen ist es angenehm warm geworden und so mache ich mich auf den Weiterweg, steige zum Saalfelder Weg ab und folge diesem Richtung Sulzspitze. Während ich den der Sulzspitze vorgelagerten Latschenhügel umwandere hacke ich bereits die Lochgehrenspitze in Gedanken ab, da macht der Weg kurz nach der Abzweigung zur weiter unten liegenden Strindenalpe (1682 m) eine Biegung nach Südwesten und der Blick wird Richtung Lochgehrenspitze frei. Übrigens ist die Zumstein-Karte hier schlichtweg falsch, denn ab dieser Abzweigung fehlt der Saalfelder Weg in der Karte schlichtweg bis zu jener Stelle, wo er westlich der Sulzspitze wieder auf den breiten Wanderweg trifft, auf dem man über die Strindenalpe ins Tal absteigen kann - jedenfalls in meiner Kartenauflage.

Als ich um besagte Wegbiegung wandere, erblicke ich überrascht einen seicht ansteigenden Grashang vor mir, der ganz offensichtlich einen angenehmen Zugang zur Lochgehrenspitze bietet. Ich muss nicht lange überlegen und steige also gleich bergan und glaube um 11:00 Uhr (fälschlicherweise), mit dem Ende dieses Grasrückens den Lochgehrenkopf erreicht zu haben. Nun ja, halb so wild, beim Gipfel der Lochgehrenspitze gib es keine Zweifel: steil ragt dieser schlanke Gipfel auf und der Fuß des Gipfelzackens ist rasch erreicht. Ich lasse den Rucksack zurück und steige lediglich mit dem Fotoapparat höher. Das Gras ist zwar recht lang und liegt in Falllinie glatt auf dem Boden, ist aber trocken und der Boden durch kleine Stufen gut zu gehen. So ist man im Handumdrehen auf dem höchsten Punkt dieses interessanten Zipfels; es ist 11:18 Uhr.

Gipfelpanorama von der Lochgehrenspitze. Der links Bildrand ist recht genau nördliche Blickrichtung, ganz rechts mit der Sulzspitze südliche Blickrichtung. In Bildmitte der Litnisschrofen (rechts dahinter die Zugspitze), links daneben die Krinnenspitze und wiederrum links dahinter die Tannheimer Gruppe mit Rote Flüh und Gimpel. Ganz links der Aggenstein.

Ich fühle mich schlichtweg sauwohl hier: die Sonne scheint, die Aussicht ist fantastisch und ich bin ganz alleine hier oben, die vielen Wanderer weiter unten auf dem Wanderweg. Herrlich!!! Nach einigen Fotos steige ich die wenigen Meter bis zum Weidezaun, an welchem ich meinen Rucksack deponiert habe, wieder ab und mache nochmals kurze Trinkpause, genieße abermals die Aussicht. Von hier steige ich weglos über die mittelsteilen Grashänge wieder zum Saalfelder Weg ab. Markierungen gibt es hier natürlich keine, aber genug Varianten bergab, bis man wieder auf den Wanderweg trifft.

Wieder auf der "Hauptstraße" wandere ich in südwestlicher Richtung und genieße prächtige Nahblicke auf den Litnisschrofen. Ungewohnt - hier sind gleich wieder recht viele Wanderer unterwegs, wenngleich es im Sommer sicher bedeutend mehr sind. Ich quere die Sulzspitze an ihrer Südostseite und frage mich irgendwann, ob die Abzweigung Richtung Gipfel noch kommt, oder ob ich die Abzweigung schon verpasst habe. Kann an sich nicht sein, wäre aber auch nicht das erste Mal, dass ich mich "verlatsche"! :)

Dann kommt tatsächlich die Abzweigung Richtung Sulzspitze: 35 min. sollen es noch bis zu deren Gipfel sein. Also auf geht´s! Im Sommer 2001 war das meine die erste gemeinsame Tour mit meiner Frau: mit der Bahn auf´s Neunerköpfle, zu Fuß weiter auf die Sulzspitze und über die Gappenfeldalpe runter ins Tal. Elf Jahre ist das her - irre!

Der Weg quert zunächst nur leicht ansteigend die gesamt Südostflanke des Berges, alles gut zu gehen, auch mit Kindern. Während des Anstiegs merke ich schon, dass ich konditionell nicht mein gewohntes Tempo steige, jetzt, wo ich schon einige Stunden unterwegs bin. Als der Weg allmählich auf die große Gipfelfläche einbiegt bin ich froh, dass es nicht mehr allzu viele Höhenmeter sein können. Im oberen Teil hat man mehrere Möglichkeiten, entweder bleibt man links und steigt über die Felsen höher, oder ein paar Meter weiter rechts über den erdigen Weg - hier ist es allerdings etwas rutschiger, was aber keine Probleme macht. Beinahe ganz oben verflacht das Gelände dann zusehends und man erblickt das nun sehr nahe Gipfelkreuz. Dennoch komme ich mir vor wie eine Schnecke und schnaufe die letzten Meter hinauf, dann bin ich oben; es ist 12:50 Uhr. Eine halbe Stunde habe ich also ab der Abzweigung unten gebraucht. Höhentechnisch und in Sachen Aussicht ist das dann auch wahrscheinlich der wichtigste Punkt am heutigen Tage. Ich setze mich etwas abseits des Kreuzes, dort, von wo man herrliche Tiefblicke hinab zur Gappenfeldalm genießen kann, und lege den Rucksack ab.

Weit reicht der Blick von hier aus und es liegen einem die Allgäuer Alpen nebst vielen österreichischen Gipfeln scheinbar zu Füßen. Besonders beeindruckend finde ich aber nicht die Fülle der zu bestaunenden Berge, sondern gerade die Nahblicke auf so manchen direkten Nachbarn. Besonders schön ist der Blick auf das von hier übermächtig wirkende Massiv der Leilachspitze - sie läuft selbst "seiner Majestät", dem Hochvogel, den Rang ab. Ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie verwitterungsanfällig der Hauptdolomit ist, der diesen (wie sehr viele andere hohe Gipfel des Allgäus) Berg aufbaut.

360°-Gipfelpanorama von der Sulzspitze. ein größeres Bild gibt´s (wie bei den anderen Bildern auch) bei Klick! Größer mit Beschriftung

Zum Panorama ist zu sagen, dass ich mich zwar seit Kindesjahren für derartige Panoramen interessiere und schon immer faszinierend fand, mich aber erst in jüngerer Zeit damit beschäftigt habe, mal selber Panoramen zu erstellen. So habe ich diesbezüglich noch wenig Erfahrung: das oben zu sehende Panorama ist hiermit mein erstes 360°-Rundumpanorama! Ich habe mir hierfür die Software "PanoramaStudio 2 Pro" zugelegt, mit der die Erstellung solcher Panoramen beinahe ein Kinderspiel ist.

Mehrfach schaue ich zur Schochenspitze hinüber – sie soll an sich das letzte Gipfelziel für heute sein. Allerdings merke ich inzwischen, dass sich bei mir Müdigkeit breit macht: die Sonne ist deutlich wärmer als gedacht an diesem fast schon hochsommerlichen Herbsttag und der Aufstieg zur Sulzspitze hat Kraft gekostet: meine Fitness lässt derzeit zu wünschen übrig. Ich versuche abzuschätzen, wie lange es vom Saalfelder Weg hinüber bis zur Schochenspitze ist. Der größte Teil scheint recht flach zu sein und der letzte Teil besteht aus wenigen Serpentinen hinauf zum Gipfel. Man wird sehen, ob ich heute noch meinen fünften Gipfel besteigen werde…

Impressionen von der Sulzspitze:

Am Gipfel der Sulzspitze. Genau über meinem Kopf die Lachen-spitze, rechts daneben die Schochenspitze, darüber der Hochvogel.

Detailblick zu Lachenspitze und Schochenspitze.
Direkt rechts neben Letzterer die Steinkarspitze.

Der Anstiegsweg auf die Sulzspitze vom Saalfelder weg aus gesehen. Oben erkennt man das Gipfelkreuz.

Rückblick vom weiterweg zur Schochenspitze auf die Sulzspitze.
Ganz links die Lochgehrenspitze. Vorne die Gappenfeldscharte.

Nach etwa zwanzigminütiger Verschnaufpause mache ich mich dann auch um 13:08 Uhr an den Abstieg. Etwas erholt steige ich abwärts und fühle mich doch wieder einigermaßen. Entsprechend bin ich nach etwa zwanzig Minuten wieder am Saalfelder Höhenweg und kurz darauf an der Gappenfeldscharte (1860 m), die gleichnamige (immer noch bewirtete) Alm nur wenige Meter entfernt. Doch mein Entschluss ist gefallen – auf zur Schochenspitze. Wenn ich nach zwanzig Minuten (was gut geschätzt sein sollte) nicht die Scharte unterhalb der Schochenspitze erreicht haben sollte, kann ich mir immer noch überlegen, ob ich wieder umkehre (was natürlich völliger Quatsch wäre). So nähere ich mich rasch zunächst recht flach der Schochenspitze und erst kurz bevor ich den Schatten, den die Schochenspitze wirft, erreiche, wird es wieder steiler. Einfach, doch schließlich nochmals steiler, geht es rauf zur entsprechenden Einschartung südlich des Gipfels. Von hier sind es nur noch einige einfach zu gehende Kehren hinauf zum Gipfelkreuz, welches ich dann auch tatsächlich um 14:02 Uhr erreiche.

Gipfelpanorama von der Schochenspitze. Besonders dominant sind neben der Leilachspitze und den Krottenköpfen die Gipfelziele der Landsberger Hütte. Ganz rechts das Geishorn.

Obwohl dieser Gipfel oftmals überlaufen ist, erreicht man ihn doch in wenigen Minuten vom Saalfelder Weg, sind neben mir lediglich drei ältere Herrschaften hier oben. Die drei weisen mich darauf hin, dass, sollte ich über die Landsberger Hütte absteigen wollen, der letzte Bus ab Vilsalpsee um 18 Uhr nach Tannheim fährt. Ich habe es aber zunächst nicht eilig, sondern genieße noch einmal diese Gipfelschau und die Ruhe hier oben, wo der Wanderbetrieb unten am Hauptweg allmählich weniger zu werden scheint.

Erst um 14:30 Uhr kann ich mich zum Abstieg aufraffen, verabschiede mich, und entschließe mich erst unten an der Scharte, nun doch über die (schon geschlossene) Landsberger Hütte abzusteigen und das Bier an der Gappenfeldalm auszulassen. Egal, ich habe noch genug Flüssigkeit dabei. Wieder etwas zügigeren Schrittes wandere ich, die herrliche Landschaft genießend, allmählich bergab und habe einen schönen Blick auf die Lache, den kleinen See an der Landsberger Hütte. Die Hütte (1810 m) selbst erreiche ich nicht, sondern biege einige Meter vor der Hütte rechts talwärts ab - der eigentliche Abstieg steht bevor. Es ist nun 15 Uhr.

Impressionen vom Abstieg:

Abstieg von der Landsberger Hütte zum Traualpsee. Wegen der Rutschgefahr gibt es Ketten für einen festen Halt der Hände.

Blick über den Traualpsee hinweg zum Rauhhorn (links) und Geishorn (rechts).

Rückblick vom Traualpsee über die "kettenversicherte" Geländestufe hinauf zur Landsberger Hütte und Lachenspitze.

Die Lachenspitze vom Vilsalpsee aus - es ist Herbst geworden in den Bergen!

Der erste Abschnitt von der Landsberger Hütte hinab zum Traualpsee ist teilweise mit Ketten versichert: der Weg selbst ist zwar einfach und auch nicht ausgesetzt oder übermäßig steil, aber bei den durch kleine Rinnsale nassen Steinen, die zudem von feuchtem Laub bedeckt sind, schadet es nicht, dem etwas unsicheren Wanderer eine Griffmöglichkeit zu bieten. Nach etwa einer halben Stunde Abstieg bin ich dann auch an der Oberen Traualpe (1649 m) an der Staumauer des Traualpsees und mache noch einmal in der Sonne gemütliche Rast. Ich wechsle mein völlig durchgeschwitztes T-Shirt und Unterhemd, trinke, esse, fotografiere und fühle mich wieder gleich besser.

Auf maximal eine Stunde schätze ich die Restabstiegszeit hinab zum Visalpsee und mache auch während des weiteren Abstiegs keine weiteren Pausen. Der Weg ist gut abzusteigen und so nähere ich mich rasch dem letzten Etappenziel für heute. Um ca. 16:10 Uhr erreiche ich den Rundweg am Vilsalpsee und flotten Schrittes bin ich dann auch um 16:20 Uhr am Gasthof am Vilsalpsee – ein schnelles Bier und mit dem 16:37 Uhr-Bus kann ich zurück nach Tannheim fahren (kostet 2,60 Euro bis Haltestelle "Tannheim Kreisverkehr", das ist dann direkt an der Talstation der Neunerköpflebahn), so dass ich um 16:45 Uhr wieder am Auto bin. Ein toller Bergtag liegt hinter mir!

lohnende Weblinks zur Tour: Beschreibungen ähnlicher Touren auf Festivaltour.de und auf hikr.org. Informativ ist auch die Seite auf bergschreiber.com.
Schöne Sulzspitz-Panoramen gibt es auf alpen-panoramen.de: Teil 1 und Teil 2.

(c) Thomas Mitterer

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