Toni Kinshofer-Gedächtnisexpedition 1968
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Bild: Offizielle Expeditions-Grußkarte mit den Unterschriften der Teilnehmer.
Die
Teilnehmer:
Karl
Maria Herrligkoffer (Leiter), Günter
Schnaidt (Herrligkoffers Stellvertreter), Wilhelm
Schloz, Karl
Golikow, Günter
Strobel, Sigi
Hupfauer, Rolf
Rosenzopf, Roland
Votteler, Wolfgang
Theurer, Peter
Scholz, Wilhelm
Dirmhirn (Hauptlagerverwalter), Karl Breyer (Reporter), Beatrice
Kaltenbach (med.-wiss. Hilfskraft).
Zum
Gedenken:
Toni
Kinshofer gelang gemeinsam mit Anderl Mannhardt und Siegi Löw 1962
die zweite Besteigung des Nanga Parbat, über eine neue Route in der Diamirflanke.
1964 stürzte Kinshofer im Schwarzwälder Klettergebiet Battert zu Tode.
Die
Expedition:
Sehr kurzfristig bekommt Herrligkoffer für 1968 die Erlaubnis einer Nanga Parbat-Expedition. Am 26. Mai war die Mannschaft in Karachi und am 7. Juni war man bereits auf der Hochweide Tap. Noch am selben Tag stiegen Scholz und Schloz in die Wand ein und begannen mit der Versicherung des Wieland-Kessels. Lager I stand wenige Tage später auf dem Platz von 1964. Mitte Juni war die Wieland-Eiswand durchstiegen und der Lastenaufzug, der den Transport der Lasten zwischen Lager 2 und Lager 3 erleichtern sollte, wurde errichtet.
Schlechtwetter erlaubte es bis Ende Juni nicht, den Aufstieg wesentlich in die Höhe voran zu treiben. Erst am 1. Juli steigen
Schnaidt, Rosenzopf und Theurer wieder zu Lager 1 hinauf. Am 8. Juli erreicht Golikow Lager 4 (6600 m), in dem bereits Wilhelm Schloz und Peter Scholz genächtigt haben. Am Abend des 9. Juli brechen die drei Richtung Merkl-Rinne auf. Golikow muss diesen Aufstieg entkräftet aufgeben, während Schloz und Scholz etwa 7100 Meter erreichen und dort zu einem eisigen Biwak gezwungen sind. Erst am nächsten Morgen steigen sie zu Lager 4 ab.
Ein Unfall verhindert jeden weiteren Aufstiegsplan: Günter Strobel zieht sich beim Aufstieg von Lager 2 zu Lager 3 bei einem Sprung über eine Spalte einen komplizierten Unterschenkelbruch zu und muss aufwändig abtransportiert werden. Die Expedition ist damit beendet, die Rupalflanke aber immerhin bis auf über 7000 Meter erkundet - wichtige Vorarbeit für die Rupal-Expedition 1970.