erste Rupal-Kundfahrt 1963

Grußkarte 1963

Bild: Offizielle Expeditions-Grußkarte mit den Unterschriften der Teilnehmer.

Die Teilnehmer:
Karl Maria Herrligkoffer (Leiter), Toni Kinshofer, Gerhard Haller und Klaus Scheck.

Die Expedition:
Toni Kinshofer, Gerhard Haller und Klaus Scheck (damaliger Junior-Chef des bekannten Münchner Sporthauses) begleiten Herrligkoffer und sollen die Gangbarkeit der Rupalwand auskundschaften. Toni Kinshofer ist nach 1961 und 1962 bereits zum 3. Mal am Nanga Parbat.

Am 6. Juni erreicht die Gruppe Gilgit und erblickt zwei Tage später die gewaltige Rupalflanke des Berges. "Berauschend schön unser Ziel: die hochstrebenden Pfeiler und furchterregenden Abstürze der Rupal-Flanke! Gekrönt wird diese Symphonie aus Granit, Eis und Firn von einer zierlichen Gipfelkalotte, sie erscheint ganz in Weiß und in ewiger Reinheit." So beschrieb Herrligkoffer diesen ersten Anblick in seinem Buch "Kampf und Sieg am Nanga Parbat. Die Bezwingung der höchsten Steilwand der Erde." Am 10. Juni hat die Expedition die Hochweide Shaigiri auf 3600 Meter Höhe erreicht, wo man Halt macht und das Basislager erstellt. Bereits am nächsten Tag nimmt die Gruppe in zwei Kleingruppen die weitere Erkundung in Angriff. Schon am Abend dieses ersten Tages ist man sich im Klaren darüber, dass es Aufstiegsmöglichkeiten in dieser Flanke gibt. Nur eben nicht 1963, denn die nötigen Fixseile, die über weite Strecken verlegt werden müssten, sind nicht in der nötigen Menge vorhanden.

Der anvisierte mögliche Aufstiegsweg ist zunächst der bei dieser Expedition getaufte "Toni-Kinshofer-Weg" (nicht zu verwechseln mit der Kinshofer-Route auf der Diamirseite von 1962.) Dies wird jedoch nicht die Route sein, die man bei den folgenden Expeditionen benutzt. Doch auch die erst 1970 vollendete "Direttissima", die Messner-Route, wird bereits 1963 als Möglichkeit erwägt. (Vermutlich) noch am Abend des 11. Juni steigen Kinshofer und Haller zum Rupal Peak auf und erreichen am Mittag des 12. Juni des 5595 Meter hohen Gipfel. Es ist die Erstbesteigung des Gipfels!

Der kleine Nachbar des Nanga Parbat bietet einmalige Einblicke in die riesige Rupal-Wand - auch von hier kann Kinshofer Möglichkeiten eines Durchstiegs ausmachen.

Mit diesen Ergebnissen muss sich diese Expedition begnügen und kehrt 1964 mit einer starken Mannschaft zum Berg zurück.

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